Für eine gute, neue Gesundheitspolitik
Ich habe früh in meiner eigenen Familie erlebt, wie viele Lücken unser Gesundheitssystem hat: Wer einmal zu Hause schwerkranke Angehörige pflegen musste, wer auf das ambulante Palliativ-Team gewartet hat während die Schmerzen unaushaltbar werden, wer erlebt hat, wie auch in unserem Gesundheitssystem Menschen monatelang mit der falschen Diagnose abgestempelt werden, der weiß, dass unser Gesundheitswesen besser werden muss. Für mich war es der Grund, Medizin und parallel dazu Molekularmedizin zu studieren und mich politisch für ein besseres Gesundheitswesen stark zu machen.
2020 hat auch der Letzte durch Corona sehen können, welche großen Lücken im Gesundheitswesen existieren. Aber nicht einmal Corona hat bislang eine grundlegende Änderung im Gesundheitssystem bewirkt. Die Probleme sind so groß und vielschichtig, dass man sie als Einzelne vor Ort im Nachtdienst nicht auflösen kann. Wir brauchen endlich eine Vergütung, die genug Zeit für die einzelnen Patient*innen und hohe Behandlungsqualität belohnt statt Menge. Wir brauchen eine Krankenversicherung, die fair durch alle Einkommen finanziert wird. Damit können wir auch Krankenhaus-Infektionen und unnötige Behandlungen minimieren und endlich dafür sorgen, dass die Beschäftigten im Gesundheitswesen bessere Arbeitsbedingungen erleben und nicht länger durch ihre Arbeit krank werden. Dafür trete ich an.
Wofür möchte ich mich konkret einsetzen?
- eine bessere Vergütung für gute Behandlungsqualität statt nur für die Menge an Behandlungen, um Fehlanreize für unnötige Operationen und Behandlungen im Gesundheitswesen abzubauen
- besserer Arbeitsschutz für Beschäftigte im Gesundheitswesen mit einer besseren Einhaltung von Arbeitszeit-Regeln und Schutz vor Überlastung durch Personalmangel
- bessere Hygiene-Konzepte auch nach der Corona-Pandemie, um das Problem der Krankenhaus-Infektionen und multiresistenten Erregern gezielt anzugehen
- gezieltere medizinische Forschung für neue Antibiotika, um die möglicherweise nächste große Versorgungskrise zu verhindern
- die gezielte Reduktion von Feinstaub-, Lärm- und Hitzebelastung für alle Menschen, denn diese Belastungen führen nachweislich zu mehr Krankheiten
- eine verbesserte internationale Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung mit einer Stärkung der WHO
Wenn ihr weiterlesen wollt: Ich schreibe seit 2010 in meinem gesundheitspolitischen Blog zu den verschiedensten Themen von Corona bis Hebammen:
Die Hebammen sind nur das erste Symptom eines größeren Problems
Lösungsansätze für den zusammenbrechenden Versicherungsmarkt der medizinischen Haftpflicht Die aktuelle Lage In den letzten Monaten war viel von den Problemen der Hebammen zu hören – massiv steigende Prämien ihrer Berufshaftpflichtversicherung haben dazu geführt, dass viele freischaffende Hebammen mit relativ wenig betreuten Geburten nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können. Vor einem Monat wurde dann die vorläufige Lösung …
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"Frauen überschwemmen die Medizin — und das wird richtig teuer"
Die Angst vor mehr Frauen in der Medizin Wenn sich Zeitungen mit dem steigenden Frauenanteil in der Medizin beschäftigen, dann klingt das oft wie der Anfang vom Ende der westlichen Gesundheitssysteme: “Frauen überschwemmen die Medizin — und das wird richtig teuer“, “Why having so many women doctors is hurting the NHS“, “Feminisierung in der Medizin: Kostenrisiko oder Qualitätschance?” …
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Die Pille danach: Auf Dauer sogar gesünder als die normale Pille?
Für ein Umdenken in der massenhaften Kontrazeptions-Medikation junger Frauen Wenn man in dieser Gesellschaft als junge Frau zwischen 10 und 14 zum ersten Mal zur/zum GynäkologIn geht, bekommt man meist automatisch auch gleich die Pille verschrieben. Sicher ist sicher und kostet ja auch bis zum 18. Geburtstag nichts (es sei denn man hat das Pech …
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Herr Laumann, you are wrong!
Zum tausendsten Mal: Warum mehr Medizin-Studienplätze nicht zu mehr HausärztInnen führen Karl-Josef Laumann ist zum ersten Mal im neuen Amt mit einer gesundheitspolitischen Forderung an die Öffentlichkeit geprescht. Laumann, seit zwei Wochen beamteter Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium unter Hermann Gröhe und dort Beauftragter für Pflege und PatientInnen, forderte in der WELT eine Erhöhung der Medizinstudienplätze und einen …
Die Janusköpfigkeit der Groko-Ergebnisse
Während Jens Spahn gerad zum Protagonisten der neuesten Pizza-Connection mutiert hier eine hin- und hergerissene Analyse der von ihm und Karl Lauterbach verhandelten Ergebnisse der Verhandlungsgruppe Gesundheit. Einerseits ist die Groko stark genug, um es mit den Gegenspieler_innen im Gesundheitswesen aufnehmen zu können und hier einen große, oft gescheiterte Reform des Krankenhaussektors anzustreben. Andererseits führt …
Warum es eine neue Abtreibungsdebatte braucht
Die deutsche Fristenregelung in ihrer heutigen Form ist 20 Jahre alt. Seit 1993 dürfen schwangere Personen innerhalb der ersten 14 Schwangerschaftswochen einen Abbruch vornehmen lassen. Dafür müssen sie aber eine Beratung nachweisen, die ausdrücklich auf eine Vermeidung der Abtreibung hinwirken soll (§ 219 StGB) und nach der mindestens drei Tage vergehen müssen bevor ein Abbruch …
Acht rationale Argumente gegen die Private Krankenversicherung
1 Die Risikoselektion Die Private Krankenversicherung (PKV) sucht sich ihre Versicherten aus. Sie akzeptiert in der Regel nur gut verdienende, junge Menschen ohne Vorerkrankungen. Sie berechnet die Einstiegs-Tarife anhand von Beruf, Gehalt, Eintrittsalter und Gesundheitszustand. Ihr Geschäftsmodell beruht darauf, dass nur Menschen mit unterdurchschnittlichem Gesundheitsrisiko bei ihr versichert sind. Selbst wenn, wie jüngst von Daniel …
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Die gesundheitspolitischen Programme zur Bundestagswahl in 6 x 2 Minuten
Gesundheitspolitik findet bislang im politischen Sommer 2013 nicht statt – vielleicht wäre das aber auch zuviel verlangt in Anbetracht des insgesamt auf ein Minimum reduzierten Wahlkampfes. Dabei böten die Programme der Parteien zur Bundestagswahl in ihren vielfältigen Unzulänglichkeiten aber teilweise auch spannenden Detailforderungen eine großartige Diskussionsgrundlage für alle, die im aktuellen Gesundheitssystem die Notwendigkeit großer …
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